Heute gibts gleich zwei Absonderlichkeiten: Kaffee und ein freemium Mobile Game. Ersteres kann ich unter den meisten Umständen so ganz und gar nicht leiden und letzterem stehe ich meistens auch sehr kritisch gegenüber. Guardian Tales hat es aber einfach verdient, dass man darüber spricht und das dazugehörige, etwas andere Tiramisu schmeckt sogar mir Kaffee-Muffel.
Guardian Tales ist auf den ersten Blick ein klassisches Handy-Spiel und das ist leider kein Kompliment. So sehr ich die Ausnahmen à la Monument Valley oder Evergarden liebe, meistens bedeutet free2play und mobile nun mal Microtransactions, knallbunt überladen und ziemlich austauschbar. Ja, dieses Spiel hat optionale Microtransactions. Ja, dieses Spiel ist knallbunt und stellenweise auch ein bisschen überladen. Aber nein, austauschbar ist es absolut nicht.
Noch kein Mobile Game hat es geschafft mich so zu fesseln. Guardian Tales ist randvoll mit Witz, Charme, abwechslungsreichen Mechaniken, Anspielungen aus jeder Popculture-Ecke und gleichzeitig ist es auch noch spielerisch wirklich reizvoll. Klingt ein bisschen nach der eierlegenden Wollmilchsau, ne? Um die gehts aber heute nicht, sondern um Kaffee.
Kaffee ist in diesem Spiel die Währung, mit der ihr Level freischaltet oder euch in wiederholbare Missionen stürzt, also das, was in vielen Spielen einfach nur Energie heißt. Ähnlich wie bei den Microtransactions hatte ich hier noch keine negative Erfahrung. Ein Traum für alle Starbucks-Liebhaber, das Zeug wird hier einfach nicht weniger. Was sehr gut ist, denn so könnt ihr euch, falls gewünscht, ohne Unterbrechung von einem Level ins nächste stürzen.
Anfangs müsst ihr die allein bewältigen, aber je weiter ihr in der Geschichte vordringt, desto größer wird das Team. Die endgültige Vierergruppe könnt ihr euch aus freischaltbaren Helden zusammenstellen. Um neue Charaktere zu bekommen, müsst ihr erst die Echtgeldwährung Edelstein ausgeben, ein Gatcha-System wie es im Buche steht, aber auch hier versorgt euch das Spiel ziemlich großzügig. Zusätzlich könnt ihr einige Figuren auch freispielen und hier brilliert Guardian Tales.
So, endlich alle unschönen Themen abgehakt, jetzt beginnt der Spaß und davon gibt es hier reichlich. Das Kampfsystem ist nicht rundenbasiert, sondern aktiv und im Kern ziemlich simpel, was es umso befriedigender macht, wenn man die richtigen Helden kontrolliert und den Gegnern eine Kombination nach der anderen um die Ohren haut. Eure Figuren gehören verschiedenen Elementen und Klassen an und haben demnach alle Stärken und Schwächen, die es auszugleichen gilt.
Ich habe mehrere Teams, alle für unterschiedliche Gegebenheiten und alle spielen sich ein bisschen anders. Abwechslung ist mir wichtig und die ist hier keine Mangelware. Super-Sayajins, die Rivalität zwischen Magiern und Mugglen, eine verzweifelte Link auf der Suche nach dem Master-Schwert, das leider gerade von einem übereifrigen Waffenschmied zerlegt wurde...aber hey, immerhin bekommt sie als Ersatz eine fette Laser-Kanone.
Die detailreichen Pixelfiguren sind ein schicker Kontrast zu den eher simplen Leveln, in denen es vor Rätseln und versteckten Passagen oft nur so wimmelt. Und neben der Hauptgeschichte gibt es auch noch zig Nebenquests. Mal helft ihr einem Mädchen aus dem Wald, dass sich als Vampir herausstellt und sich immer zum Angriff bereit macht, wenn ihr ihr den Rücken zudreht.
Ein anderes Mal helft ihr einem Wächtergeist indem ihr einen von einem anderen Geist beschützten Schatz stehlt, der so arbeitslos wird und endlich Zeit für ein Date mit Geist Nummer 1 hat. Zwischendurch gibt es auch noch Wettrennen, Konzerte, gigantische Mech-Anzügeund und und. Ich hoffe, dass ich es geschafft habe euch zumindest ein klitzekleines Bisschen auf den Geschmack zu bringen.
Und wo wir schon beim Geschmack sind: Kommen wir zum leckeren Teil. Wie schon erwähnt kann ich Kaffee in all seinen Formen null leiden, aber Kaffee ist in diesem Spiel wichtig...also Kaffee. Allerdings will ich euch natürlich trotzdem ein Rezept anvertrauen, dass auch mir schmeckt. Wo kämen wir denn sonst hin? Deshalb: Schonmal was von Dalgona gehört?
Das ist eine Art Kaffeeschaum, der nur aus Zucker, heißem Wasser und Instant-Kaffee besteht und überraschenderweise verdammt lecker ist. Ich habe die Idee noch ein bisschen weitergedacht und mit dem grandiosen Tiramisu-Rezept meines Bruders verflochten. Schaumig, cremig, wunderbar!
250g Mascarpone
100g Amarettini
10g Zucker
10g Instant-Kaffee
10ml Heißes Wasser
1 Ei
Trennt das Ei in Eigelb und Eiweiß in zwei Schüsseln
Schnappt euch ein Handrührgerät mit Quirlaufsatz oder einen Schneebesen und schlagt das Eiweiß bis es einen stabilen Stand hat.
Schlagt das Eigelb bis es heller und schaumig ist.
Vermischt die Mascarpone und das Eigelb miteinander, aber rührt nicht zu wild, sonst wird alles flüssig
Hebt vorsichtig den Eischnee unter die Mischung, so dass ihr nicht euer mühsam erarbeitetes Volumen verliert
Gebt den Zucker, das heiße Wasser und den Instant-Kaffee in eine Schüssel
Vermischt alles sofort mit dem armschonenden Rührgerät oder dem armtrainierenden Schneebesen bis der stabile Dalgona-Schaum entsteht
Füllt jeweils 10g der Amarettini in breite Gläser und bedeckt sie mit zwei Esslöffel der Mascarpone-Mischung
Gebt einen Esslöffel Dalgona in jedes Glas und verteilt erneut jeweils 10g Amarettini
Löffelt die übrige Mascarpone-Mischung in die Gläser
Füllt die übrigen Amarettini in einen Gefrierbeutel und knetet sie durch bis nur noch Krümel übrig sind, die ihr dann auch auf die Gläser verteilt.
Stellt die Tiramisu für mindestens 2-3h oder am besten über Nacht in den Kühlschrank
Guten Hunger!
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