Wusstet ihr, dass der Disney-Film Moana in Europa Vaiana heißt, weil Moana schon von einer italienischen Pornodarstellerin getrademarkt wurde? Euer tägliches unnützes Wissen für heute, nichts zu danken. Windbound hat nichts mit Pornografie zu tun, aber dafür umso mehr mit Vaiana.
Kara ist ebenfalls eine junge Frau, die ab dem 28. August auf Nintendo Switch, PlayStation 4, Xbox One und PC allein übers Meer segelt. Sogar der im Film so wichtige Muschelanhänger existiert, wenn auch mit anderem Sinn und Zweck - die Parallelen sind da, aber ich greife vor.
"Niemand fragt, warum ein Spiel einen männlichen Protagonisten hat, es gilt einfach als normal. Wir dachten, die beste Art etwas zu normalisieren, ist es es einfach normal zu behandeln. Schon seltsam, fast ein bisschen amüsant, dass wir mit Kara ein Statement setzen, obwohl wir eben eigentlich zeigen wollten, dass man eben kein Statement setzen muss. Wenn das Sinn ergibt..."
Windbound ist im Kern ein “Open World Survival”-Game mit den üblichen Mechaniken: Dinge bekämpfen, Dinge herstellen, Dinge essen; im Zweifelsfall auch mal rohes Fleisch. Wer damit nichts anfangen kann, keine Sorge, Carpaccio oder Tartare gibts heut nicht. Ganz anders als bei Ark: Survival Evolved, Conan Exiles und Konsorten, handelt es sich bei Windbound allerdings um ein reines offline Solo-Abenteuer.
Ich hatte die Chance schon vor Release in der Rolle von Kara die Segel zu setzen und den Mitchell Clifford, Mitbegründer und Lead Animator von 5 Lives Studios ein paar Fragen stellen. Das erste anspielbare Segment war der Anfang von Windbound. Eine mysteriöse Videosequenz die in das Aufwachen auf einer einsamen Insel übergeht. Dort gibts nicht viel zu sehen außer wilder Natur, die das geübte Auge schonmal in Handwerksmaterialien kategorisiert. Aber halt, da ist doch was, eine Art...Schrein?
"Karas Volk und ihre Kultur ist von keiner bestimmten Weltkultur, sondern einer Mischung verschiedenster Zivilisationen und Epochen inspiriert worden. Wir wollten ihren Hintergrund vage genug halten, dass er die Handlung nicht einschränkt, aber genug Vertrautheit einfließen lassen, damit sie als Charakter glaubhaft ist. "
Kurz vorm ersten wichtigen Meilenstein des Abenteuers hat dann plötzlich meine Verbindung zu den Servern gezickt und der nette Mensch von Deep Silver und ich mussten nochmal alles neu aufsetzen. Ich freue mich schon, wenn Corona endlich vorbei ist und Events dieser Art wieder in Person stattfinden können, statt zuhause wo mein Vierbeiner mich die ganze Zeit anstupst, weil er kuscheln will.
Zurück zu besagtem Meilenstein: Kara interagiert mit einer leuchtenden Muschel, die auf ihre Muschelkette reagiert und aus dem Nichts erscheint ein Paddel. Der sprichwörtliche Wink mit dem Zaunpfahl oder in diesem Fall eben Paddel: Ihr verbringt in Windbound sehr viel Zeit auf dem Wasser. Ein paar abgeerntete Grasbüschel später und ihr seid stolzer Besitzer eines noch recht einfachen, aber seetauglichen Boots.
Das Boot ist eure Basis und begleitet euch durch das ganze Spiel. Ihr segelt von Insel zu Insel, entdeckt Ruinen, merkwürdig leuchtende Monumente, und allerlei Getier. Knurrt beim Erkunden euer Magen nimmt gleichzeitig eure Ausdauer ab, also muss Essen her. Neben Pilzen und Beeren, muss manchmal auch besagtes Getier für eine Mahlzeit dran glauben, aber kampflos lässt sich niemand essen.
Ich kam mir ein bisschen dämlich vor, als ich da mit meinem Messerchen den Inselschweinen hinterhergestolpert bin und dann wurde Kara von dem rohen Fleisch auch noch schwindelig. Die Fernkampfwaffen à la Schleuder und Bogen liegen mir eindeutig mehr und glücklicherweise gibts die nicht erst kurz vor Spielende. Und auch bessere Werkzeuge oder Erweiterungen für euer Boot lernt ihr recht schnell.
Was man nach ein paar Minuten im Spiel gar nicht für möglich halten sollte: Eigentlich sollte es gar nicht in großen Teilen auf dem Wasser spielen. Wendepunkt war ein Entwickler, der meinte: “Ich würde viel lieber das da draußen (den Ozean) erkunden”. Meiner Meinung nach eine sehr gute Entscheidung, denn dadurch hat Windbound einen echt außergewöhnlichen Spielort, auch wenn ich die Segelmechanik anfangs etwas verflucht habe.
Als ich das Vorankommen auf dem Wasser dann endlich raushatte wurde ich auch schon zum zweiten Segment der Vorschau, eine spätere Spielstelle, verfrachtet. Bessere Ausrüstung, eine ausgebaute Boot-Basis und die Materialien in der Tasche, um einen Gleiter herzustellen. Das hat mir sehr gefallen, denn egal in welchem Spiel, ich liebe Gleiter. Sie verändern einfach enorm wie der Spieler mit der Umgebung interagiert.
"Der Fokus lag immer auf aus einer Kombination aus Handlung und"überleben und herstellen", aber Schauplatz war nicht immer ein Archipel. Anfangs war es eine große Insel, aber wir taten uns schwer, den Spieler zum Erkunden zu motivieren. Es war einfach praktischer irgendwo ein Zelt aufzuschlagen und dort zu bleiben. Das ist der große Vorteil des Boots. Man hat seine Basis immer in der Nähe ohne an einen Ort gefesselt zu sein."
Natürlich bin ich dann auch prompt auf den höchsten Punkt der Insel geklettert, um von dort abzuspringen...nur um direkt vor den Füßen einer Art Riesenkuh zu landen. Viele Schrammen und verschossene Pfeile später war der Kampf vorbei und leider auch der Spielspaß. Leider hat der Technikgott sämtliche Verbindungen gekappt. Jetzt heißt es für mich den Release abwarten und nein, nicht Tee trinken, sondern euch mit einem Rezept versorgen. Und dafür geht es hier ganz zum Anfang zurück, denn auf meiner ersten Insel gab es drei Dinge: Baumpilze, Kojibeeren und Wilschweine.
Baumpilze im echten Leben sind oft giftig, also lieber Finger weg. Kojibeeren klingt stark nach Gojibeeren und die sind eins der aktuell gefeierten Superfoods, aber nicht jedermanns Geschmack und schweineteuer. Und wo wir schon beim Schwein sind: Wildschweine gibt es im Spiel viele, aber das Fleisch ist bei uns oft nicht so leicht zu kriegen.
Aus Baumpilz, Kojibeeren und Wildschwein werden im heutigen Gericht aus diesen Gründen Champignons, Cranberries und Schweinerücken und zusammen ergibt das gefüllte Schweineröllchen, die Kara auf ihrer Reise sicher auch gern dabei hätte. Mit ihren Möglichkeiten könnte sie wahrscheinlich sogar etwas sehr Ähnliches zubereiten, aber ich behaupte mal: Meine Variante schmeckt besser!
400g Schweinerücken
15g Getrocknete Cranberries
150g Pilze
200ml Sahne
250ml Fond oder Brühe
1/2 Zwiebel
30g Butter
Salz
Pfeffer
Muskat
Schneidet Pilze, Zwiebeln und Cranberries in kleine Stücke und den Schweinerücken in ca 5-10mm dicke Steaks.
Klopft die Steaks um die Hälfte größer, so dass mehr Füllfläche entsteht.
Gebt die Zwiebeln mit 10g Butter in die Pfanne und schwitzt sie bei mittlerer Hitze an.
Wenn die Zwiebel glasig sind, gebt nochmal 10g Butter und die Pilze dazu.
Erhöht die Temperatur und bratet die Mischung unter gelegentlichem rühren an, bis die Butter eingezogen ist.
Gebt die Hälfte des Fonds/der Brühe dazu.
Lasst alles unter Rühren kochen, bis die ganze Flüssigkeit aufgenommen wurde.
Nehmt die Pfanne vom Herd.
Verteilt die kleingeschnittenen Cranberries und jeweils ungefähr zwei Esslöffel Pilzmischung auf eine kurze Seite der Minutensteaks.
Rollt die Steaks zusammen und legt sie mit dem Rollenende nach unten auf einen Teller.
Gebt die letzten 10g Butter in die Pfanne und bratet die Röllchen von allen Seiten scharf an. Beginnt mit der “Naht”-Seite, dann sollte sich nichts aufrollen.
Stellt die angebraten Röllchen auf einem Teller warm.
Gießt den übrigen Fond in die noch heiße Pfanne, um den Pfannensatz zu lösen
Gebt die Sahne und die übriggebliebene Pilzmischung dazu
Würzt die Soße nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und Muskat
Lasst die Soße unter Rühren bis zu eurer gewünschten Konsistenz einkochen
Genießt die Röllchen mit Soße entweder pur oder mit einer Beilage eurer Wahl.
Guten Hunger!
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